Es werden alle logopädischen Störungsbilder
in meiner Praxis behandelt.
Die Beurteilung ist abhängig vom Alter des Kindes:
Kommt es zu einem verzögerten Sprechbeginn (erste Worte ab 18 Monate) oder verzögerte Satzbildung (Zweiwortsätze ab 24 Monaten – „Milch will“, „Papa da“, „Hund groß“)?
Mit steigendem Alter:
Kennt Ihr Kind nur wenige Wörter? – Alle Lebensmittel werden mit „Essen“, aber nicht „Obst“, oder noch genauer „Birne“, „Apfel“, „Kirsche“, benannt….. Verwendung von „Tun“ statt spezifizierter Verben
Beschreibt es eher die Funktion als den Namen zu nennen? „Kann man schneiden“
Beugt es noch keine Verben? – „Ich essen“, „Oma heute kommen“
Fehlen obligate Teile im Satz? – „Mama Hause gekommen“
Ist die Reihenfolge der Worte im Satz häufig verdreht? – „Wo Hund ist?“
Nähere Informationen zu Sprachentwicklungsstörungen können Sie beispielsweise unter: http://logopaediewiki.de/wiki/Sprachentwicklung einsehen.
Die grundlegende Entwicklung verläuft in den verschiedenen Sprachen prinzipiell gleich. Jedoch ist ein Säugling bereits auf die Sprache seiner Mutter “eingehört“ und „beantwortet“ diese bereits in seinen stimmlichen Aktivitäten mit der entsprechenden Sprachmelodie. Weitere Besonderheiten der Mutter-, bzw., der Verkehrssprache kommen im Laufe der Entwicklung zum Tragen.
Wichtig ist aber die Frage, ob das Kind sich lediglich nur in einer Sprache, oder eben beiden/allen Sprachen nicht entsprechend entwickelt. Eine gute Entwicklung, oder eine Fehlentwicklung, in nur einer Sprache deutet i.d.R. eher auf unterschiedlichen zeitlichen/qualitativen Kontakt mit der jeweiligen Sprache hin. Eine Sprachentwicklungsstörung betrifft immer beide/alle Sprachen. Mehrsprachigkeit ist keinesfalls ein (alleiniger) Grund, der die Sprachentwicklung behindert.
Hier möchte ich noch auf einen interessanten Artikel bezügl. der Wichtigkeit der Herkunfstssprache der taz hinweisen
Spricht Ihr Kind undeutlich? Sind einzelne oder mehrere Laute oder Lautgruppen entstellt, durch andere ersetzt oder einfach noch nicht vorhanden? Oder kann es vielleicht sogar die betreffenden Laute zwar bilden, aber nicht im Wort anwenden? Oder sind diese Laute noch gar nicht im Lautrepertoir vorhanden?
Eine AVWS, eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung betrifft Erwachsene ebenso wie Kinder. Bei Erwachsenen ist diese von einer Schwerhörigkeit abzugrenzen und kann, wenn sie nicht aus dem Kindesalter beibehalten wurde, einfach gesagt mit einer nachlassenden Leistung des Hörnervs beschrieben werden.
Es zeigen sich Probleme in den Fähigkeiten
sprachliches Material zu speichern
zu Reimen
Laute zu unterscheiden, bzw. Anfangs- oder Endlaute heraushören
des Richtungshörens
und häufige Lärmempfindlichkeit
Hier ist eine Übungsbehandlung indiziert, die gut helfen kann, mit einer Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung um zu gehen und diese zu kompensieren.
Saugt oder trinkt Ihr Kind nicht angemessen? Probleme bei der Umstellung von breiiger auf feste Kost? Kaut Ihr Kind nicht? Würgt es auffällig oft beim Essen und/oder Zähneputzen? War/ist Ihr Kind sondenernährt? Gedeiht Ihr Kind nicht so recht? Gibt es wiederkehrende Kämpfe um das Thema Essen?
Eine Ess- und Fütterstörung ist ein äußerst individuelles Geschehen und muss auch als ein solches behandelt werden.
Cranio => Schädel Facial => von/dem Gesicht/zugehörig Kinetik => die Lehre der Bewegung
https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/facial
Form follows Funktion: Der alte Bauhaus-Slogan wirkt in unserem Körpersystem und insbesondere in unserem Gesicht und seinem Kausystem. Die knöchernen Strukturen (Form) werden durch die beteiligte Muskulatur (der Funktion) beeinflusst und gestaltet.
Und der Einfluss geht noch darüber hinaus, da sich der Körperabschnitt Kopf nicht unbeeinflusst von den restlichen Körperteilen verhalten kann. Das hat zur Folge, dass das Gesicht und unser Mundbereich nie isoliert betrachtet werden dürfen, sondern immer im Zusammenhang mit dem ihm zugehörigen Körper. Über die langen Wege von Muskelketten beeinflussen sich Körperhaltung und Funktion im Hals-, Nacken- und Kieferbereich – und somit auch unseren Ausdruck!
Und unser ist Gesicht ein wichtiger Teil unserer Identität. Jegliche Störung darin nehmen wir so wie unser Gegenüber sehr empfindlich wahr.
Fehlfunktionen des cranio-facialen Bereiches äußern sich sehr vielfältig, oder entstehen durch sehr vielfältige Faktoren.
Aus diesen Erkenntnissen hat sich eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Chirurgie der Fakultät der Mund-, Kiefer- und Gesichts-Chirurgie und der Logopädie (und weiteren medizinischen Hilfsberufen) entwickelt. So etablierte sich, in Basel, im medizinischen High-Tech-Zentrum der Schweiz, der interdisziplinäre Studiengang Cranio-Facial-Kinetik-Science. Die Patienten wurden post-, teils auch bereits präoperativ mit Behandlungen und Übungen betreut, um wieder die bestmöglichste Funktion nach der Operation zu erarbeiten und somit ein hohes Maß an Lebensqualität wieder zu erlangen.
https://www.craniofacialkinetic.ch/
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Therapeuten und dem Betroffenen ist sehr wichtig. Das Konzept der cranio-facialen Therapie beschränkt sich keinesfalls auf postoperative Situationen, sondern findet in vielen Störungsbildern der Logopädie, denen eine orofaciale Dysfuntkion oder eine nicht ausreichend optimale bio-mechanische Basis zugrunde liegen, Anwendung, bzw. unterstützt vielfach deren Behandlung sinnvoll.
Dies bedeutet, dass aus verschiedenen Gründen die Bewegungsabläufe im und am Mund nicht angemessen ablaufen. Myofunktionelle Störungen können in jedem Alter auftreten, bzw. aus dem Kindesalter beibehalten sein. I.d.R. werden diese meist im Kinder- und Jugendalter behandelt.
Ist der Bewegungsablauf beim Sprechen (hier ist häufig der Laut /s/ und/oder /sch/ betroffen) und Schlucken gestört?
Andauernde Mundatmung?
Speichel an den Mundwinkeln? Ist Kauen anstrengend?
Sieht man die Zunge in Ruhe und/oder in der Aktivität?
Hat Ihr Kind Lutschgewohnheiten? U.U. führen diese zu einen offenem Biss (in Ruhe keine geschlossene Zahnreihen)
Bei myofunktionellen Störungen bedarf es einer Abstimmung zwischen ggf. notwendiger kieferorthopädischer Versorgung und weiterer physiotherapeutischer Betreuung und einer Übungsbehandlung durch die Logopädie, bzw. der cranio-facialen Therapie.
Gleich, aus welchen Grund Sie sich einer Operation im Kiefer- und Gesichtsbereich unterziehen mussten:
Umstellungostheotomien
Tumorgeschehen
Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten
Unfallversorgung
Rekonstruktionen, u.a.
All diese können das muskuläre Gleichgewicht des Gesichts und seiner funktionell wichtigen Strukturen beeinflussen, muskuläre Routinen durcheinander bringen, sodass altgewohnte Bewegungsabläufe nicht mehr so reibungslos funktionieren wie gewohnt.
Dann ist das Ziel, eine möglichst optimale Funktion mit dem neuen Zustand zu erarbeiten.
Übende und ggf. kompensierende Maßnahmen, Narbenbehandlung und das Ansprechen des myofaszialen Systems im Körper sind wichtige Bausteine der cranio-facialen Therapie.
Säuglinge, die mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte auf die Welt kommen, können mehr oder weniger stark ausgeprägte Probleme beim Saugen (und Schlucken) haben. Erste Schritte sind die Sicherung der Ernährung. Meist geschieht dies über eine prothetische Versorgung des Gaumens zum Anbahnen des Saugens mit folgender operativer Behandlung.
Hilfe kann die cranio-facialen-Therapie zuerst für die Ernährung und Wahrnehmungsregulierung im oralen Bereich bieten. Narben nach den dringend notwendigen Verschluss-OP´s sollten behandelt werden, um die Wirkung von Narbenzügen möglichst zu mildern. Später werden möglicherweise auftretende sprecherische Probleme (Näseln, Lautbildung, ….) behandelt.
Unsere Zähne sind in ihrer Funktion der Nahrungszerkleinerung zentral und bestimmen unsere Ernährung maßgeblich. Auch die Ausformung unseres Antlitzes ist von unseren Zähnen direkt beeinflusst. Darum ist eine optimale prothetische Versorgung auch äußerst wichtig. Hier kann es sich manchmal wie nach einer Operation verhalten: Der gewohnt-routinierte Bewegungsablauf ist spontan nicht mehr möglich. Die cranio-faciale Therapie kann Ihnen helfen, dass Sie mit der neuen Situation wieder in eine möglichst optimale Funktion zurück finden.
Knacken, Reiben, Hacken oder sogar Schmerzen im oder am Kiefergelenk werden unter dem Begriff cranio-mandibuläre Dysfunktionen zusammengefasst. Sie können teilweise sehr beeinträchtigend sein. Ich biete Ihnen dafür Therapie nach der Cranio Faciale Therapie.
Die Anwendung manueller Techniken und übender Maßnahmen können zur Entspannung und einer besseren Ansteuerung der Muskulatur und Bewegungsplanung beitragen und so die Problematiken der cranio-mandibulären Dysfunktion verringern.
Aber auch über genannte Störungsbilder hinaus bietet die facio-orale Therapie viel Hilfestellung für die gesamte Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie.
Diese können im Kindes- wie im Erwachsenenalter auftreten und äußern sich durch eine
raue, unharmonische und angestrengte Stimme
Stimmermüdung
Fremdkörpergefühl im Rachen, oft mit Räusperzwang
Atemnot, u.a.
Stimmstörungen können sich auch organisch manifestieren, indem sich Knötchen oder Polypen an den Stimmlippen bilden. Oder organische Veränderungen führen zu einer veränderten Stimme.
Stimmliche Problematiken beeinträchtigen die Kommunikation, mitunter sogar erheblich.
Unsere Stimme ist unsere Aushängeschild: Individuell und (fast) unverwechselbar. Unbestechlich transportiert sie mehr, als nur den Inhalt der Worte. Und trotzdem, oder gerade deswegen, ist es hilfreich, die Stimmgebung erstmal als einen körperlichen Vorgang zu begreifen. Darum biete ich viele körperliche Tätigkeiten an, die Ihnen helfen können, sich Ihre Stimme (wieder) zu erschließen.
Egal, ob Sie Profisprecher oder Sänger sind, ob Sie beruflich oder im Privaten auf Ihre Stimme angewiesen sind: Mit meiner Leidenschaft als ambitionierte Hobbysängerin und meiner langjährigen therapeutischen Erfahrung, ist es mir ein Anliegen, mit Ihnen „Ihre Stimme“ zu erarbeiten.
Das Faszinosum der menschlichen Stimme finden Sie hier in einem sehr informativen Hörbeitrag des bayerischen Rundfunks gut zusammengefasst:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/mensch-natur-umwelt/radiowissen-medien-stimme100.html (aufgerufen am 06.04.2020)
Obwohl diese in der Logopädie keine vom Arzt zu verschreibende Maßnahme darstellt, sehe ich Atemtherapie als einen äußerst wichtigen und unverzichtbaren Bestandteil vieler logopädischer Störungen. Schließlich ist die Atmung die Wiege unserer Stimme, geht mit unserer Haltung einher, unterstützt unsere Haltung und sogar unsere Gemütslage. Eine vitale Atmung hält uns gesund, eben bei Atem!
Fehlatmungen treten u.a. durch neurologisch oder organisch bedingte Erkrankungen, durch Bettlägerigkeit oder „nur“ durch Fehlhaltung und Fehlfunktion auf. Sie bleiben, solange sie nicht hochauffällig und problematisch sind, häufig unbehandelt.
Atemmassagen, -wahrnehmung und -training, Üben mit und ohne Hilfsmitteln oder Geräten, helfen Ihnen, die Atemfunktionen zu kräftigen. Eine dysfunktionale Atmung und damit einhergehende Atem- und Stimmproblematiken lassen sich somit durch gezieltes Üben besser in den Griff zu bekommen.
Bei massiven Beeinträchtigungen der Atmung möchte ich mir, um meiner Verantwortung gerecht zu werden, ggf. vorbehalten, mit einem atemtherapeutisch kundigen Physiotherapeuten zusammen zu arbeiten, oder gänzlich an diesen zu überweisen.
Diese können durch neurologische Ereignisse wie Schlaganfall, Schädel-Hirn-Traumata, o.a., aber auch durch Verletzung oder Entzündung der peripheren Nerven verursacht werden. Diese führen zu Störungen in der Steuerung von Bewegungen oder der Beeinträchtigung von kognitiven Systemen.
Aber auch Erkrankungen wie ALS, Morbus Parkinson sind neurologisch bedingte Störungen und betreffen insbesondere die Steuerung von Bewegungen.
Seit Jahren arbeite ich in der Betreuung betroffener Patienten mit Mitarbeitern der Ambulanz für Muskelerkrankungen und der 2019 gegründeten ALS-Hilfe Bayern e.V. https://als-hilfe-bayern.de/ zusammen.
*Aphasie:
bedeutet Verlust der Sprache. Wörter werden nicht angemessen oder gar nicht gefunden. Sätze kommen durcheinander. Das Verstehen und Produzieren von Sprache kann in den verschiedensten sprachlichen Bereichen bei einer Aphasie gestört sein. Dies kann sich sehr vielfältig äußern. https://aphasiker.de/ (eingesehen am 04.04.2020)
*Sprechapraxie:
Der Sinn der Worte und des Gesagten ist klar, aber es lassen sich einfach nicht die entsprechenden Worte, oder die entsprechenden Worte korrekt aussprechen. Laute sind ersetzt, entstellt, o.a. Bei einer Sprechapraxie nehmen die Betreffenden ihre eigene Unfähigkeit, deutlich zu sprechen bewusst wahr.
https://www.dbl-ev.de/logopaedie/stoerungen-bei-erwachsenen/stoerungsbereiche/sprechen/sprechapraxie/ (eingesehen am 04.04.2020)
*Dysarthrie:
Die Aussprache ist durch zentrale oder periphere Schädigung der versorgenden Nerven entstellt, teils begleitet durch Störungen in der Nahrungsaufnahme. Gründe für eine Dysarthrie können eine Verletzung im Gesichtsbereich, Entzündung der Gesichts-/Nerven oder auch eine Schädigung des Gehirns sein.
*Dysphagie (Schluckstörung):
Schluckstörungen können aus o.g. Gründen, aber auch als Folge von Verletzung oder/und Operation entstehen. Sie kann alle Phasen des Schluckvorgangs betreffen, von der Aufnahme der Nahrung in den Mund bis zum Transport durch die Speiseröhre in den Magen. Die Dysphagie kann lediglich bestimmte Nahrungsmittel, bzw. –Konsistenzen, oder sogar das Schlucken von Speichel betreffen. Die Beeinträchtigungen können mild, aber lästig bis massiv und lebensbedrohlich sein. Statt genussvoll zu Essen muss der von einer Dysphagie Betroffene ständig aufpassen, sich nicht zu verschlucken oder ist sogar abhängig von der Ernährung mit einer Sonde. Übende, aufbauende und kompensierende Maßnahmen werden dafür eingesetzt.
https://www.das-dysphagiezentrum.de/wasistdysphagie.html (eingesehen am 06.04.2020)
*Fazialisparese:
Teile des Gesichts oder das gesamte Gesicht sind gelähmt, Bewegungen können nicht mehr ausgeführt werden. Das Sprechen kann undeutlich und das Essen erschwert sein. Auch hier sind Gründe Verletzungen im Bereich des Nervens oder Gehirns, oder sie entstehen durch entzündliche Prozesse im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen.
*Stimmlippenlähmung:
Diese entsteht meist durch eine Verletzung des Recurrensnerves, der die Stimmlippen versorgt und kann im Rahmen einer Struma-Operation auftreten. Für die Behandlung einer Stimmlippenlähmung werden behandelnde und übende Techniken angeboten, um zum einen den Abbau der Muskulatur entgegen zu wirken und die Ansteuerung der Muskulatur zu bahnen.
Bei Versorgung mit einer Trachealkanüle ist ein interdisziplinäres Setting unbedingt erforderlich. In diesem arbeite ich gerne mit allen Beteiligten an der Handhabung in den alltäglichen und besonderen Bedürfnissen zusammen.
Ich biete Beratungen und auf Anfrage gerne auch Vorträge für
Erzieher und Eltern über die kindliche Sprachentwicklung
Pfleger und Angehörige für Patienten mit Schluckstörungen, mit und ohne Trachealkanüle
Stimmhygiene im beruflichen Alltag
uvm.
Ggf. andere Anliegen, die Sie an mich herantragen und in denen ich Ihnen behilflich sein kann
Dies sollte in einem Vorgespräches geklärt werden. Bitte nehmen Sie bei Interesse dazu Kontakt zu mir auf.
Ich biete die begleitende Unterstützung für schwerkranke und palliative Patienten und Ihre Angehörigen an, die sich vor Probleme mit dem Schlucken, einer ggf. noch möglichen, oder schon stark eingeschränkten Nahrungsaufnahme, der Mundpflege und der Kommunikation gestellt sehen.
Hier geht es um ein Stück Entlastung und Lebensqualität für die Betroffenen.